Ende der 50iger Jahre gründeten theaterbegeisterte Einwohner das „Lehnitzer Zimmertheater" am Friedrich-Wolf-Haus. Sie wollten das dramatische Erbe des 1953 verstorbenen Friedrich Wolfs pflegen. 1960 bauten die Laienspieler mit Hilfe von Handwerkern den größten Raum im Hochparterre des Friedrich-Wolf-Hauses zu einem Zimmertheater aus. Wenig später wurde ein Kulturhaussaal an die Hinterfront des Friedrich-Wolf-Hauses angebracht, welcher als Kinosaal dienen sollte. Das Besondere an dem Saal ist die Rückseite, an welcher sich eine Fototafel befindet, auf welcher alle zwölf Figuren aus den Dramen von Friedrich Wolf abgebildet waren. Heute ist das Lehnitzer Kulturhaus „Friedrich Wolf" ein kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Gemeinde. Zusätzlich dazu besteht eine Friedrich-Wolf-Gedenkstätte. Sie befindet sich im Wohnhaus des Schriftstellers und ist ein Museum und gleichzeitig ein lebendiger Ort für Lesungen, Gespräche, Diskussionen und Festen. Hier her kommen verschiedene Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Die Gedenkstätte steht unter der Obhut der Friedrich-Wolf-Gesellschaft, welche am 20. März 1992 gegründet wurde.
Doch wer ist Friedrich Wolf eigentlich? Der Mann besitzt eine ungewöhnliche Biografie, in welcher sich Aufbrüche, Verwerfungen und Niederlagen widerspiegeln. Es handelt sich um einen Mann mit ungewöhnlichem Charisma und einem vielseitigen Vermächtnis. Er war Autor, Arzt, Jude, Kommunist, Diplomat und Kulturpolitiker. Sein Leben ist bei einem Rundgang durch das Haus nachlebbar. Das Haus ist im Originalzustand erhalten geblieben und versetzt Sie in das Gefühl eines romantischen Spaziergangs.