Nienburg: Die Weserstadt in Niedersachsen

Nienburg liegt zwischen tausend Jahren Stadtgeschichte und einem wachen Gegenwartsbewusstsein. Herausgebildet wurde der größte Ort im Mittelwesergebiet durch seine günstige Lage am Schnittpunkt früherer Wanderungs- und Handelsstraßen an einer wichtigen Weserfurt. Durch Graf Heinrich I von Hoya wurde Nienburg zur Residenz der Grafschaft. Seit her gilt für den Ort die Bezeichnung „civitas". Davon abzuleiten ist die Stadtbefestigung und eine wehrhafte Bürgerschaft. Noch heute marschieren deshalb jährlich die Bürgerschützen zur traditionellen Wehrübung, dem Scheibenschießen, aus. Nachdem die Grafenfamilie 1582 ausstarb, fiel der Besitz an die welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und blieb bis 1866, abgesehen von 10 Jahren in französischer Herrschaft, auch dort. Bis heute ist der Stockturm, ein Teil der ehemaligen Burganlage, eine sichtbare Erinnerung an die Jahrhunderte in welchen Nienburg als Festung den bedeutendsten Weserübergang zwischen Porta Westfalica und Bremen überwachte.

Das Herzstück der Stadt Nienburg ist die Altstadt inmitten von Fachwerkfassaden, Renaissancefronten und Ziegelmauerwerken. Geziert wird diese darüber hinaus auch vom Nienburger Rathaus aus der Zeit der Weserrenaissance, einer dreischiffigen Hallenkirche im Stil der norddeutschen Backsteingotik, dem 72 Meter hohem Kirchturm als Wahrzeichen der Stadt sowie dem Stockturm. Ein Absolutes Highlight bietet der Wochenmarkt. Dieser findet mittwochs und samstags vormittags statt und bietet an den Marktständen ein Sortiment an Blumen, frischem Obst und Gemüse sowie Wurst- und Käsespezialitäten aus der Region. Durch die Angebotsvielfalt, die Qualität und das grüne Konzept hat die gemeinnützige Stadt „Lebendige Stadt" diesen Markt zum schönsten Wochenmarkt Europas gekürt.

Im Jahr 2000 wurde die Fußgängerbrücke „Wesertor-Brücke" in Betrieb genommen, welche die Innenstadt mit dem Stadtteil am Weserufer verbindet. An diesem Standort stand schon 1512 die erste hölzerne Brücke, welche 1717 durch eine steinerne Brücke ersetzt wurde. Bis zum 19. Jahrhundert war dieser Weserübergang der einzige im Umkreis. 1906 entstand dann zusätzlich eine große Brücke und die eigentliche Brücke fungierte ausschließlich als Fußgängerbrücke. Beim Tast-Stadtmodell, welches Sie in der Altstadt vorfinden, handelt es sich um ein Bronzerelief, welches die historische Stadtstruktur Nienburgs zeigt. Es beinhaltet die Stadttore, Straßen, Plätze, Befestigungsanlagen und die relevanten Gebäude wie das Rathaus, die Kirche und das Grafenschloss. Als Vorlage zur Realisierung, nutzte die historische Gesellschaft den sog. Hammelmannplan von 1634. Darüber hinaus wird Nienburg von einer Vielzahl an unterschiedlichen Skulpturen geprägt, welche es zu besichtigen gilt. So zum Beispiel die 4,50 m hohe Spargelskulptur, die Skulptur des Wiehernden Hengsts, welche ausschließlich in drei deutschen Städten vorzufinden ist oder die drei Holzbären, welche den Eingang der Bärenhöhle zieren und einen Bezug zum historischen Rundgang „Die Bärenspur" herstellt. Natürlich können Sie vor Ort auch Kirchen, und bedeutende Höfe besuchen. All diese Gebäude besitzen eine weitreichende Geschichte und bringen Ihnen die Vergangenheit näher.