Semarang: Faszinierende Hafenstadt Javas

Semarang ist eine geschäftstüchtige Stadt. Obgleich hier bereits über 1 Millionen Einwohner leben, pendelt die selbe Menge an Menschen täglich noch zu ihren Arbeitsplätzen in die Hafenstadt. Damit kann es hier zu Stoßzeiten recht chaotisch zugehen. Selbiges gilt für den Schiffsverkehr. Semarang besitzt sehr gut ausgebaute Häfen, in denen die beliebten Exportgüter Zucker, Kaffee, Tabak und Kautschuk verschifft werden. Ein Kreuzfahrtschiff wird eher selten gesehen, weswegen Sie hier eine willkommene Rarität am Hafen sind. Ihr Traumschiff ankert mit großer Wahrscheinlichkeit am Samudera Pier und Sie werden unverzüglich zum modernen Cruise Terminal gebracht. Ab hier steht Ihnen die Welt offen: Sie können in den Shuttlebus einsteigen und Ihre gebuchte Tour der Reederei starten oder ein Taxi nehmen, um die Stadt oder das Umland auf eigene Faust zu erkunden. Außerhalb des eingezäunten Hafengeländes warten außerdem lokale Anbieter und Taxen auf Sie, die Sie gerne zu Ihrem Wunschziel bringen. Alternativ können Sie auch in einen rot lackierten Doppeldeckerbus steigen, der Stadtrundfahrten anbietet. 

Ihren Tag in Semarang sollten Sie am besten in der wunderschönen Altstadt starten, die erst kürzlich aufwendig renoviert worden ist. Die Gebäude sind von der kolonialen niederländischen Architektur geprägt, die aus dem 18. Jahrhundert stammt. Besonderes Augenmerk ist hier auf die Kirche Gereja Blenduk zu richten, die im Jahre 1753 errichtet worden ist und ursprünglich javanischer Architektur entspringt. Heute erinnert die Kirche eher an den römischen Baustil. Ein weiterer kolonialer Prachtbau ist das Lawang Sewu Gebäude, was zu deutsch auch "Haus der tausend Türen" genannt wird. Die unzähligen Türen und einmaligen Türmchen des Gebäudes verleihen dem ehemaligen Sitz der niederländischen Ostindien-Eisenbahngesellschaft einen einzigartigen Charakter. Nicht zuletzt sollten Sie noch dem ältesten chinesischen Tempel Semarangs namens Sam Poo Kong einen Besuch abstatten. Hier reizt nicht nur die chinesisch/javanische Architektur des Tempels, sondern die ruhigen Gärten entschleunigen die Hektik, die sonst auf den vollen Straßen der Stadt herrscht. Wenn noch etwas Zeit bleibt, ist ein Ausflug zum Regenbogendorf Kampung Pelangi noch ein wunderbares und vor allem farbenfrohes Erlebnis. Der gewagte Schritt, alle Häuser der Siedlung knall bunt zu streichen, hat sich geloht - die Häuserreihen sind ein fantastisches Fotomotiv, was das Dorf zu einer kleinen Online-Sensation gemacht hat. 

Vielleicht fragen Sie sich, warum man überhaupt einen Ausflug in das Umland wagen sollte, wenn Semarang doch so viel Tolles zu bieten hat? Die Antwort darauf lautet: Der buddhistische Borobudur Tempel, der nur 2 Fahrstunden von Semarang entfernt liegt. Die kolossale Tempelanlage, die in Form einer neunstöckigen Pyramide auftritt, ist ein wahrhaft imposanter Anblick, der von der UNESCO 1991 zum Weltkulturerbe gekürt wurde. Die uralte Stupa wurde wahrscheinlich bereits im Jahr 750 errichtet und dann ab dem 10. Jahrhundert in den Osten verlagert. Der massive Ausbruch des Vulkans Merapi im Jahr 1006 begrub den einzigartigen Tempel unter einer dichten Ascheschicht. Erst 1814 wurde seine Existenz von den Europäern wiederentdeckt und dann schließlich 1973 bis 1983 restauriert. Heute können Sie in den Genuss des einzigartigen Bauwerks kommen, welches die größte buddhistische Tempelanlage der Welt darstellt.  

Das Wetter auf Java wird das ganze Jahr über von einer großen Schwüle beherrscht. Wenn Sie nach Semarang reisen, werden Sie mit Temperaturen zwischen 24 und 33 begrüßt, wobei der Sommer heiß und lang und der Winter mild und kurz ist. Wenn Sie sich nach einem Urlaub an den indonesischen Traumstränden sehnen, sollten Sie Mitte Juni bis September anreisen, da dann die Abkühlung im erfrischenden Meereswasser am attraktivsten ist. Die Stadtstrände an der Küste verhelfen da schon sehr gut - wenn Sie sich jedoch etwas weiter außerhalb der Stadt nach Stränden umsehen, werden Ihnen die weitläufigen perlweißen Strandabschnitte mit tropischer Vegetation besonders gut gefallen.